"Gotteswahn versus Gottesglaube": Atheismus im Gespräch

"Gotteswahn versus Gottesglaube": Atheismus im Gespräch

Österreichischer Cartellverband
Österreichischer Cartellverband
24.05.2016
Johann-Georg Stadler
Artikel
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Gott und Religion seien "irrational, fortschrittsfeindlich und zerstörerisch". Seit Richard Dawkins seine Bücher "Der Gotteswahn" (2006) und "Die Schöpfungslüge" (2009) veröffentlicht hat, wurde dem "Neuen Atheismus" weltweit viel Beachtung zuteil. Was sind seine Argumente und welche Gegenargumente lassen sich finden?

Unter dieser Prämisse starteten Univ.Prof. Dr. Kurt Appel, Univ.Prof. Dr. Ludgar Schwienhorst-Schönberger (beide Theologische Fakultät Wien), Univ.Prof. Dr. Franz M. Wuketits (Evolutionstheoretiker, Giordano-Bruno-Stiftung Österreich) und Univ.Prof. Dr. Stephan Doering (Leiter der Klinik für Psychotherapie und Psychoanalytik in Wien) in die Diskussion.

Die Veranstaltung wurde vom Wiener Priesterseminar in Zusammenarbeit mit dem WCV-Präsidium und der ÖCV-Bildungsakademie organisiert und stand unter dem Ehrenschutz s.E. Dr. Christoph Kardinal Schönborn (Rt-D EM). Das Auditorium (Speisesaal des Priesterseminars) war mit 120 Personen bis über den letzten Platz gefüllt.

Das Thema wurde auf intellektuell hochwertiger, akademischer Ebene behandelt und erfreulich sachlich diskutiert. Die Differenzen zwischen den vertretenen Ansichten, welche sich ja schon in den Begrifflichkeiten finden, führten nicht etwa zu einem verhärteten Wortgefecht, sondern vorsichtig und mit klarem Bemühen um Verständnis beleuchtet. Das Gespräch mündete nach und nach in eine einhellige Verurteilung von Fundamentalismen jeder Art, wie sie beispielsweise auch Dawkins selbst vorzuwerfen seien.

Alles in allem wurde dem Publikum ein erstklassiger Diskurs geboten, der eines besonders deutlich zeigte: Ein Thema wie der Spagat zwischen Glaube und Wissenschaft lässt sich an einem Abend keinesfalls erschöpfend behandeln.