Botschafter i.R. Dipl.Vw. Dr. Ludwig Steiner vulgo Lugg (*14.04.1922 - †28.06.2015)
Ludwig Steiner wurde 1922 als Sohn eines Bäckermeisters und Gemeinderates in Innsbruck geboren. Nach Absolvieren der Handelsakademie und mehrjährigem Kriegseinsatz begann er 1943 das Studium der Volkswirtschaft an der Universität Innsbruck, welches ihn im Jahre 1945 auch zur AV Austria Innsbruck führte.
Als frisch gebackener Doktor der Wirtschaftswissenschaften trat Steiner nach seiner Mithilfe bei der Gründung der Tiroler Volkspartei in den Diplomatischen Dienst. Die folgenden Jahrzehnte wirkte er unter anderem als Sekretär des Bundeskanzlers Julius Raab (Nc), Mitlied der Staatsvertrags-Delegation in Moskau, Staatssekretär im Außenministerium sowie als Botschafter in Griechenland und Zypern.
Steiner wurde 1979 für die ÖVP in den Nationalrat gewählt und gehörte diesem vom 5. Juni 1979 bis zum 4. November 1990 an. Dort war er dann der außenpolitische Sprecher der ÖVP unter dem nunmehrigen Obmann Alois Mock (Nc). Als solcher setzte er sich auch besonders um die Belange Südtirols ein. Bekannt wurde er auch als Vorsitzender dreier parlamentarischer Untersuchungsausschüsse zu den Affären "Lucona" und "Noricum" sowie zum Ankauf der Saab-Draken-Düsenjäger.
Steiner wurde im zunehmenden Alter zu einer Art „elder statesman“, der oft und gerne als "Zeitzeuge" besonders für die Jahre 1945 und 1955 befragt wurde. Er zählte zweifelsohne zu den profiliertesten österreichischen (Außen-)Politikern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
1994 erhielt er den Ehrenring der Austria Innsbruck. Aufgrund seiner bereits geschwächten Gesundheit hielt er die Festrede beim Kommers anläßlich des 150. Stiftungsfestes der Austria mittels einer Videoeinspielung. Er starb 93-jährig nach kurzer, schwerer Krankheit.
Eintrag im Biolex:
https://www.oecv.at/Biolex/Detail/10400837