April ACADEMIA-Editorial April 2015

April ACADEMIA-Editorial April 2015

Österreichischer Cartellverband
Österreichischer Cartellverband
30.03.2015
Klaus-Lukas Zimmermann
Artikel

„‘Konservativ‘ wird oft mit ‚reaktionär‘ gleichgesetzt, man wird manchmal ins ‚rechte‘ = böse Eck gestellt, man verspürt oft starken Gegenwind vom Mainstream. Der ist nämlich ‚modern‘, ‚fortschrittlich‘, ‚tolerant‘ und ‚gegendert‘. Also ‚liberal, links und gut‘.“, konstatiert die Journalistin Gudula Walterskirchen am 12. Februar 2015 in ihrem Blog www.walterskirchen.cc. Und weiter: „Vieles geht einfach zu schnell, zu unüberlegt, zu hastig – und alles unter dem Druck, nur ja ‚modern‘ sein zu wollen. So betrachtet, ist ein neuer Konservativismus ‚modern‘ und sehr angebracht. Er hilft dabei, sich nicht von Moden und dem Zeitgeist jagen zu lassen, sondern selbst nachzudenken.“ Aber während in Großbritannien Anhänger der Tories keine Scheu haben, sich konservativ zu nennen, US-Amerikaner stolz „PROUD CONSERVATIVE“-Buttons tragen und zahlreiche offen konservative Parteien in Europa mit mehr oder weniger Erfolg kandidieren, wird Konservativen hierzulande (und somit auch insbesondere dem Cartellverband) unterstellt, nur antiquierte und unbrauchbare Lösungsmodelle zu haben und eine satte und selbstzufriedene Spießbürgerlichkeit zu vertreten.

Im aktuellen Themenschwerpunkt widmet sich der renommierte Marktforscher Andreas Kirschhofer-Bozenhardt der konservativen Gesinnung sowie der Frage, wie verbreitet konservative Gedanken in der Bevölkerung noch sind, während sich der Amtsträger für Gesellschaftspolitik des ÖCV, Florian Tursky (AIn) mit dem Grundgedanken des Konservativismus auseinandersetzt. Zwei unterschiedliche Bestandsaufnahmen zur Frage, ob die ÖVP noch eine konservative Partei ist, legen schließlich Staatssekretär Harald Mahrer sowie der Journalist Alexander Purger vor.

Auf Phänomene abseits des wissenschaftlich Erklärbaren verweist Herbert Kohlmaier (Rd EM) und der Steuerberater Michael Neischl (F-B) widmet sich – anlässlich der Steuerreform - den vielfältigen Berührungspunkten, die Jesus Christus mit dem Thema Steuern hatte. Nachdem neben dem Rechnungshof nunmehr auch die Evaluierung durch einen Expertenbericht offen Kritik an der Effizienz der „Neuen Mittelschule“ übt, Thema zeigt der AHS-Lehrer Wolfgang Türtscher (Le) die Schwächen des Modells auf und plädiert für den Erhalt des Gymnasiums.

Die wenig erfreulichen Studienabbruchszahlen aufgrund einer Erhebung des Instituts für Höhere Studien analysiert David Nagiller (AIn), und Christopher Tafeit (ErG) hat interessante Fakten rund um das Thema gekaufter akademischer Titel zusammengetragen. Nach wie vor polarisiert das „Fortpflanzungsmedizinrechts-Änderungsgesetz“ und während ÖVP-Nationalratsabgeordneter Andreas Zakostelsky (Cl) grundsätzliche Überlegungen zur Gestaltung von Gesellschaftspolitik in einem Gastkommentar äußert, verweist der Arzt und Diakon Romeo Reichel (Nc) auf die weitreichenden Auswirkungen des Gesetzes.

Die blauen Seiten der ACADEMIA Intern befassen sich mit den Wahlen zur Österreichischen Hochschülerschaft. Dabei werden Gründe aufgezeigt, warum der Kreis der Nichtwähler eine Mehrheit bei den Studenten darstellt. Neben den Veranstaltungsberichten und Neuigkeiten aus dem Wirtschaftsclub, setzt sich die neue Serie „Im Ausland erfolgreiche CVer“ mit dem Weg an die Elite-Universität Harvard auseinander. Der Beitrag von Gerhard Hartmann analysiert die Geschichte Christlich-Sozialer und CVer in der Tschechoslowakei in der Zwischenkriegszeit und der Theologen-Zirkel widmet sich aktuellen Fragen zum neuen Fortpflanzungsmedizingesetz.