Der aktuelle Heftschwerpunkt zum Thema Islam war bereits geplant und die Beiträge vergeben, als die Anschläge von Paris dem Thema eine ungewollte Brisanz verschafft haben. Abseits von den Terroranschlägen geht es vor allem um die zunehmende Islamisierung Europas sowie um die fortschreitende Radikalisierung des politischen Islam. Wie insbesondere auch muslimische Experten betonen, ist diese Entwicklung einer mutlosen Politik geschuldet, die aus einer falsch verstandenen „political correctness“ die Debatte um drängende Fragen verweigert. Dadurch wird dieses wichtige Thema einer radikalen Rechten überlassen und gemäßigte Kräfte, die diese Entwicklung mit Sorge sehen und kritisieren, werden sofort ins rechte Eck gestellt.
Die ACADEMIA versucht, in dieser Ausgabe Fakten aufzuzeigen und negative Entwicklungen beim Namen zu nennen. Insbesondere geht es darum festzuhalten, dass der politische Islam sehr wohl etwas mit dem Islam zu tun hat, was ja von Tabuisierern und Verdrängern gerne bestritten wird.
Neben islamischen Stimmen beschäftigen sich der Buchautor und Journalist Dr. Theo Faulhaber und Mag. David Nagiller (AIn) mit der fortschreitenden Islamisierung Europas, der auch die Erosion der christlichen Religionen in Europa Vorschub leistet. Sie hat zu einer unangebrachten Toleranz gegenüber Intoleranten (wie etwa die defensive Haltung rund um die dänischen Mohammed-Karikaturen im Jahr 2005 gezeigt haben) und zu einem fatalen Relativismus geführt. Europa sollte sich seiner Werte wieder stärker bewusst werden, diese auch konsequent vertreten und vernünftige Muslime bei der Ausbildung eines europäischen Islam unterstützen.
Abseits des Titelthemas analysiert Rechtsanwalt Dr. Stefan Huber (AlIn), warum der ÖH-Beschluss auf Erlassung eines Couleurverbots unzulässig ist, Johannes Haslhofer (Walth) weist auf den Paradigmenwechsel rund um die Novelle des Fortpflanzungsmedizingesetzes hin und Pater Dr. Gernot Wisser, SJ (Am) liefert einen interessanten Einblick in die Zustände in Guatemala. Den Abschluss bildet ein Beitrag von Prof. Dr. Rudolf Bretschneider über den aktuellen Bevormundungswahn.