50 Jahre Innsbrucker Verbändeabkommen

50 Jahre Innsbrucker Verbändeabkommen

Österreichischer Cartellverband
Österreichischer Cartellverband
02.10.2013
Gerhard Labschütz
Artikel

Die Verbandsspitzen des Cartellverbands der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV), des Österreichischen Cartellverbands (ÖCV) und des Schweizerischen Studentenvereins (StV) trafen sich am letzen Septemberwochenende vom 27. bis zum 29. September 2013 in St. Gallen zum traditionellen Dreiverbändegespräch (3VG).


Im Zentrum der Diskussionen stand die Frage, wie die Zusammenarbeit der Verbände weiter intensiviert und noch mehr Synergien genutzt werden können. Ausgangspunkt dafür bildete das fünfzigjährige Bestehen des Drei- verbändeabkommens von Innsbruck. Am 10. Februar 1963 schlossen CV, ÖCV und Schw. StV in Innsbruck ein neues Abkommen zur Zusammenarbeit ab. Dieses ersetzte frühere, separat abgeschlossene Vereinbarungen (Zürcher Abkommen mit dem ÖCV von 1947, Bregenzer Abkommen mit dem CV von 1953).

Darin wird festgehalten, dass die Mitglieder der Verbände "Farbenbrüder" sind und deshalb das brüderliche „Du“ gilt. Die Mitglieder können in Verbindungen der anderen Verbände aufgenommen werden, wobei der in einer akademischen Verbindung erworbene Status eines Burschen anerkannt wird. Zwischen den Verbindungen, Sektionen, Altherrenverbänden und regionalen Zusammenschlüssen der Verbände sollen wissenschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Beziehungen gesucht und gepflegt werden. Den Verbandsführungen obliegt es, die Zusammenarbeit der Verbände auf allen Ebenen zu fördern. Die Verbände tauschen ihre Verbandszeitschriften untereinander aus und sind bestrebt, ihre Mitglieder über das Geschehen in den anderen Verbänden zu unterrichten. Schließlich werden zu repräsentativen Veranstaltungen Einladungen gewechselt.

Die Verbandsspitzen der drei Verbände waren sich einig, dass das Freundschaftsabkommen nichts an Bedeutung verloren hat und die Zusammenarbeit auch in Zukunft äußerst wertvoll ist. Vor allem die Kontakte im Bereich der Jugend- und Erwachsenenbildung sollen künftig intensiviert werden. Als mittelfristiges Ziel wurde die Festlegung gemeinsamer bildungspolitischer Positionen formuliert. Über die ÖCV-Bildungsakademie wird ein gemeinsames Fuchsen-Wochenende in Innsbruck organisiert werden. Angestrebt wird zudem noch ein vermehrter Austausch von Artikeln der Verbandszeitschriften. Es sollen hier auch Themen gesucht werden, die parallel in allen Verbandsorganen aufgearbeitet werden. Außerdem wurde vereinbart, dass sich die Verbandsspitzen im Hinblick auf Beschlussfassungen im Europäischen Kartellverband (EKV) vorgängig absprechen werden.

Neben den geschäftlichen Gesprächen wurde der individuellen Kontaktpflege entsprechend Raum geboten. Das kulturelle Rahmenprogramm führte in die Stiftsbibliothek sowie den Stiftsbezirk von St. Gallen und am Samstag im historischen Bahnwagen nach Appenzell, wo mit einer Hl. Messe, einer Dorfführung und der Besichtigung der "Alpenbitter" weitere Höhepunkte warteten. Das nächste Dreiverbändegespräch (3VG) wird unter der Federführung des ÖCV in Graz stattfinden.

(verfasst von Heinz Germann - Zentralsekretär StV)