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Sekt.-Chef i.R. Hon.-Prof. Dr. Mag. Otto Timp

Sekt.-Chef i.R. Hon.-Prof. Dr. Mag. Otto Timp

Urverbindung: Rudolfina (21.12.1926)

Bandverbindungen: Rt-D

Geboren: 12.05.1906, Wien
Gestorben: 18.04.1990
ÖCV-Amtsträger, Ministerialrat (Unterrichtsministerium), Honorarprofessor (Universität Wien). tit. Sektionschef

Lebenslauf:

Timp stammte aus Wien-Margareten und besuchte die Realschule in Wien-Wieden (Waltergasse), wo er 1922 der katholischen Pennalie (später MKV) Herulia beitrat. Nach seiner Matura mit Auszeichnung im Jahr 1924 begann er für das gymnasiale Lehramt das Studium der Botanik, Zoologie und Geographie sowie der Pädagogik und Psychologie an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (Lehramtsprüfung in Naturgeschichte und Geographie 1930; Dr. phil. 1935), wo er der Rudolfina beitrat (Couleurname Dr. cer. Udo). Ab 1930 unterrichtete er am privaten Realgymnasium „Prof. Wilhelm Rainer“ in Mauer, das damals noch nicht zu Wien gehörte. Ende Dezember 1937 wurde er dessen provisorischer Leiter.

Nach dem Anschluß im März 1938 wurde Timp vom Dienst suspendiert und im März 1939 offiziell entlassen. In dieser Zeit war er als Hilfslehrer und Hilfsarbeiter tätig. Nach seiner Einberufung zur Deutschen Wehrmacht wurde er als Psychologe und Eignungsprüfer bei einem Rüstungsbetrieb eingesetzt. Nach dem Krieg wurde er im Juli 1945 als Professor am Akademischen Gymnasium in Wien wieder eingestellt.

Mit 17. Mai 1946 erfolgte jedoch seine Einberufung zur Dienstleistung in das Unterrichtsministerium. Dort leitete er im Rahmen der Sektion Unterricht und Erziehung das Referat Berufsberatung und Berufslenkung, später in Beruf und Schule umbenannt. Außerdem war er für die Einrichtung des Schulpsychologischen Dienstes verantwortlich. Mit 1. Juli 1947 wurde er endgültig in den Ministerialdienst übernommen und mit 1. Januar 1954 zum Ministerialrat ernannt. Mit Jahresbeginn 1961 übernahm er die Leitung der Abteilung Allgemeinbildendes höhere Schulwesen und Lehrerbildung. Dies geschah im Rahmen der Schulgesetzgebung des Jahres 1962, an der Timp maßgeblich beteiligt war. Sein besonderes Augenmerk galt den zu erlassenden Lehrplänen aufgrund des neuen Schulgesetzes. 1964 wurde er Honorarprofessor für allgemeine Unterrichtslehre an der Universität Wien. Ende der sechziger Jahre wurde er zum Gruppenleiter und stellvertretenden Sektionsleiter bestellt, ging jedoch in Zusammenhang mit dem Regierungswechsel 1970 vorzeitig in den Ruhestand und erhielt aus diesem Anlaß den Titel Sektionschef verliehen.

Als sich im Spätherbst 1946 auf der ersten ordentlichen Cartellversammlung nach dem Krieg der ÖCV rekonstituierte, mußten die Funktionäre gewählt werden, so auch die Amtsträger, d. h. die Leiter der im ÖCV-Beirat zusammengefaßten verschiedenen Ämter, darunter auch das Amt für Berufsberatung und Berufslenkung. Dazu wurde vom damals zuständigen Organ, nämlich dem ÖCV-Gesamtausschuß, Timp gewählt. Die Namensgleichheit dieses Amtes mit jenem Referat, das Timp im Unterrichtsministerium leitete, läßt den naheliegenden Schluß zu, daß man ihn deswegen zum Amtsträger gemacht hat. Dieses Amt bekleidete er bis zur Cartellversammlung 1951. Sein Nachfolger wurde Günther Nadherny.

Timp war noch Ehrenphilister der MKV-Verbindungen Bavaria Wien und Paulinia St. Paul. Er wurde auf dem Friedhof Wien-Hietzing begraben (31/8C). Sein Sohn war Heribert Timp (Rd).

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsdirektor i. R. Heinz Hafner Am, Mitteilung 22. 10. 2020)