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Abt Prof. i.R. Mag. Dr. P. Johannes Gerhard Gartner , OSB

Abt Prof. i.R. Mag. Dr. P. Johannes Gerhard Gartner , OSB

Urverbindung: Nordgau Wien (26.03.1959)

Bandverbindungen: GlL

Geboren: 28.05.1940, Wien
Gestorben: 20.02.2020, Steyr (Oberösterreich)
Abt (Seckau), Ordenspriester (OSB)

Lebenslauf:

Gartner wurde als Sohn von Leopold Gartner (NdW), später Landesschulinspektor, Bürgermeister von Weikendorf (Bezirk Gänserndorf, Niederösterreich) und Kartellvorsitzender des MKV, geboren und auf den Namen Gerhard getauft. Nach der Volksschule in Weikendorf besuchte er von 1950 bis 1954 die Unterstufe des Realgymnasiums bei den Schulbrüdern in Wien-Strebersdorf, die gymnasiale Oberstufe hingegen am Stiftsgymnasium in Melk, wo er 1958 die Matura ablegte. Danach begann er für das gymnasiale Lehramt das Studium der Klassischen Philologie (Latein und Griechisch) an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (Dr. phil. 1962; Lehramtsprüfung 1963), wo er dem Nordgau beitrat (Couleurname Faust) und dort Fuchsmajor war.

Nach dem Studienende war Gartner Lehrer für Latein und Griechisch am Stiftsgymnasium in Seitenstetten (Niederösterreich) und begann parallel das Studium an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien (abs. theol. 1967, Mag. theol. 1973). Er trat in das St. Pöltner Priesterseminar ein und wurde für die Diözese St. Pölten am 29. Juni 1967 zum Priester geweiht. Anschließend war er als Kaplan in St. Andrä/Wördern, St. Stephan Amstetten und Weistrach bei Seitenstetten tätig. Ab 1968 war er zusätzlich wieder in Seitenstetten als Lehrer für Latein und Griechisch tätig. Bereits ab 1974 Geistlicher Assistent des Katholischen Bildungswerkes der Diözese St. Pölten wurde er 1978 wurde zum Rektor des Diözesanen Bildungshauses St. Hippolyt in St. Pölten ernannt. Von 1980 bis 1984 war er Spiritual am Priesterseminar von St. Pölten. Gleichzeitig unterrichtete er am Bundesrealgymnasium in St. Pölten.

Gartner trat am 13. August 1984 als Novize in das Benediktinerstift Seitenstetten ein und nahm den Ordensnamen Johannes an. Gleichzeitig unterrichtete er wieder am Stiftsgymnasium. 1985 legte er die einfache und 15. August 1988 die feierliche Profeß ab. Danach wirkte er im Stift zusätzlich als Novizen- und Klerikermagister. Desgleichen hatte er einen Lehrauftrag an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Pölten. Bereits 1997 trat der Konvent der Benediktinerabtei Seckau an ihn heran, um ihn als Abt zu postulieren. Dies lehnte er vorerst ab, jedoch nahm er schließlich am 26. Juni 2000 die Wahl zum Abt an, nachdem er als Gymnasialprofessor pensioniert wurde. Die Abtbenediktion erfolgte dann am 23. September 2000 durch den Grazer Diözesanbischof Johann Weber. Zu seinem Wahlspruch wählte er „Primum Regnum Dei“ (Zuerst das Reich Gottes).

In Gartners Amtszeit in Seckau wurde das Internat stillgelegt, und man konzentrierte sich auf die Tagesheimstätte. Zusätzlich war er auch wissenschaftlich tätig. So beteiligte er sich an der Neuübersetzung der Regel des Hl. Benedikts sowie an dessen von Papst Gregor dem Großen verfaßten Lebensbildes. In diesen Jahren bekam er Kontakt zur Glückauf Leoben, deren Verbindungsseelsorger er wurde und die ihm auch das Band verlieh. Nach zehnjähriger Tätigkeit als Abt von Seckau resignierte er mit Erreichen seines 70. Lebensjahres von diesem Amt, kehrte nach Seitenstetten zurück und betreute die dem Stift inkorporierte Pfarre Allhartsberg (Bezirk Amstetten).

Anfang November 2016 erlitt Gartner einen Schlaganfall, war danach partiell gelähnt und konnte nicht sprechen. Aus diesen Gründen zog er sich von allen Funktionen zurück und verbrachte seine letzten Lebensjahre in einem Pflegeheim. Er war auch Ehrenphilister der MKV-Verbindung Gothia Seckau und wurde auf dem Klosterfriedhof von Seitenstetten beigesetzt.

Werke:

Der Faden nach oben. Meditationen (1982)
Blumen aus der Wüste. Predigten (1983)
Psiathon. Meditationen zum 2. Buch der Dialoge des Papstes Gregors des Großen (1987)
Quellen und Texte zur Benediktusregel (Mitautor, 2007)
Leben und Wunder des heiligen Abtes Berthold von Garsten (2012)

Quellen und Literatur:

Bischöfe, Äbte, Pröpste aus dem CV und ÖCV. Hg. vom Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen und vom Cartellverband der katholischen österreichischen Studentenverbindungen. Regensburg–Wien 2009, S. 47f.
Academia intern, April 2020, S. 7 (Gerhard Labschütz).
https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Gartner (abgerufen am07.07.2022)
https://www.kathpress.at/goto/meldung/1858814/trauer-um-frueheren-seckauer-abt-johannes-gartner (abgerufen am 07.07.2022)
http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Gartner,_Johannes (abgerufen am 07.07.2022).