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Abt P. Wilhelm Felix Zedinek , OSB

Abt P. Wilhelm Felix Zedinek , OSB

Urverbindung: Norica (13.03.1918)

Geboren: 19.06.1898, Wien
Gestorben: 23.11.1971, Göttweig (Niederösterreich)
Abt von Göttweig, Ordenspriester (OSB)

Lebenslauf:

Zedinek wurde als Sohn eines aus Böhmen stammenden Beamten geboren und auf den Namen Felix Franz getauft. Er besuchte in Wien-Margareten (Rainergasse) das Elisabeth-Gymnasium (Matura 1916), wo er der katholischen Pennalie (später MKV) Herulia beitrat. Anschließend absolvierte die Offiziersschule in Troppau (Opava, Österreichisch-Schlesien) und kam 1917 an die Südfront (höchster Grad Leutnant der Reserve, Auszeichnungen: silberne Tapferkeitsmedaille I. und II. Klasse, Karl-Truppenkreuz, Verwundetenmedaille).

Zedinek konnte bereits vor Kriegsende studieren und inskribierte zuerst an der Hochschule für Bodenkultur in Wien, wo er der Norica beitrat (Couleruname Siegfried). Sei Lebbursch war Gustav Blenk (Nc).Er trat aber bald in das Stift Göttweig ein, wo er den Ordensnamen Wilhelm erhielt. Er studierte zuerst 1919/20 an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt Klosterneuburg. In dieser Zeit wurde er geburscht, und zwar auf dem selben Kommers, wo auch Ignaz Seipel und Josef Resch das Band der Norica verliehen bekommen haben.

Ab 1920/21 studierte Zedinek an der Benediktineruniversität San Anselmo in Rom sowie dann in Innsbruck (1921/23) und ab 1923 Wien. Er verfaßte zwar eine Dissertation, legte aber keine Rigorosen ab. Die einfache Profeß legte er am 31. Dezember 1919, die feierliche am 2. Oktober 1922 ab. Am 3. Dezember 1922 wurde er in Innsbruck zum Priester geweiht und war danach in der Seelsorge in stiftseigenen Pfarren tätig. Nach dem Anschluß wurde das Stift Göttweig aufgelöst, aus ihm wurde eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt (NAPOLA) gemacht.

Zedinek wurde am 5. August 1949 zum 62. Abt des Stiftes Göttweig gewählt. In der Folge bemühte er sich um die Rückerstattung des Klostervermögens und den Wiederaufbau des Stiftes. Um den Nachwuchs zu sichern, eröffnete er ein Sängerknabenkonvikt. 1964 wurde ihm zusätzlich die Funktion eines Administrators des Stiftes Lambach (Oberösterreich) übertragen. Diese Funktion bekleidete er bis zum 1. Dezember 1966. Sein diesbezüglicher Nachfolger wurde Albert Martin Siebenhüter (AIn EM) von der Abtei Schweiklberg in Vilshofen (Bayern), der dann später zum Abt von Lambach gewählt wurde.

Zedinek war eine in jeder Hinsicht beeindruckende Persönlichkeit von „barocker“ Ausprägung, der das Stift nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer gewissen Blüte brachte. Nach seinem Tod entstanden durch den 1974 erfolgten Eintritt des späteren umstrittenen Wiener Erzbischofs Hans Hermann Groër stiftsinterne Diskussionen wegen seiner Sonderstellung (Priorat Maria Roggendorf).

Zedinek wurde im Stift Göttweig begraben.

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Norica (Georg Schmitz).
Academia 33 (1920/21), S. 49.
Lashofer, Clemens Anton: Göttweiger Profeßbuch. Ergänzungen für die Jahre 1886 bis 1999. Göttweig 1999, S. 121–126.
Bischöfe, Äbte, Pröpste aus dem CV und ÖCV. Hg. vom Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen und vom Cartellverband der katholischen österreichischen Studentenverbindungen. Regensburg–Wien 2009, 140f.