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Bds.Min. a.D. Sekt.-Chef i.R. Dr. Franz Xaver Pauer

Bds.Min. a.D. Sekt.-Chef i.R. Dr. Franz Xaver Pauer

Urverbindung: Norica (19.10.1889)

Bandverbindungen: F-B, Baj, Rd, Fd, GlL, Kb, Rt-D

Geboren: 25.11.1870, Wien
Gestorben: 27.09.1936, Wien
Bundesminister, Sektionschef, Vorsitzender des Altherrenlandesbundes Wien

Lebenslauf:

Pauer absolvierte 1889 das Wiener Schottengymnasium und studierte anschließend an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1895), wo er der Norica beitrat (Couleurname Harald). Sein Leibbursch war der spätere Landeshauptmann von Oberösterreich, Josef Schlegel (Nc), sein Leibfuchs Engelbert Siegl (Nc). 1891/92 absolvierte er sein Einjährig-Freiwilligenjahr beim Korpsartillerieregiment Nr. 2 (Wien) und machte später weitere Waffenübungen (Dienstgrad Leutnant der Reserve).

Nach dem Studium war Pauer ab 1894 als Rechtspraktikant am Landesgericht Wien tätig. Er trat dann 1895 in den Dienst der Finanzverwaltung, und zwar zuerst in der Finanzlandesdirektion Wien, ab 1899 in der Finanzlandesdirektion Graz (mit den Standorten Liezen, Deutschlandsberg und Mürzzuschlag) und 1906 wieder bei der Finanzlandesdirektion Wien beschäftigt. 1907 wurde er ins k. k. Finanzministerium berufen und 1908 in das neugeschaffene k. k. Ministerium für Öffentliche Arbeiten transferiert.

Dort wurde Pauer 1909 Leiter der Abteilung Wohnungsfürsorge, die 1917 in das neue Ministerium für Soziale Fürsorge wechselte. Am 20. Juni 1918 wurde er zum Ministerialrat ernannt. 1918 wechselte er in das Staatsamt bzw. in der Folge in das Bundesministerium für Soziale Verwaltung. 1919 wurde er zum Leiter der Sektion Wohnungsfürsorge und 1920 zum Sektionschef ernannt. In dieser Eigenschaft war er wesentlich am Zustandeskommen des Gesetzes über den Bundeswohnungs- und Siedlungsfonds beteiligt (1921). Er war das zweite CV-Urmitglied, das zum Sektionschef ernannt wurde. Am 1. November 1923 wurde er pensioniert.

In den Regierungen Schober I und II war Pauer vom 21. Juni 1921 bis zum 31. Mai 1922 Bundesminister für Soziale Verwaltung. Seine Amtszeit war zu kurz, um bleibende Spuren zu hinterlassen. Daneben hatte er noch verschiedene Funktionen in der Wohnungswirtschaft inne. Nach seiner Pensionierung war Pauer von 1925 bis 1932 Verwaltungsrat und Präsident der Gemeinnützigen Industrie-, Wohnungs- und Siedlungs AG Wien und von 1932 bis zu seinem Tod Obmann der Beamten-Spar und Kreditkasse „Beamtenschutz“ reg. Gen. m. b. H. Wien.

Von 1933 bis 1935 war Pauer auch Vorsitzender des Wiener Altherrenlandesbundes. Er hatte einen Sohn, Franz Pauer (M-D), seine Tochter Marianne ehelichte Gustav Weigel (Nc).
Seine Bandverbindungen sind mangels Kenntnis des Verleihungsdatum alphabetisch geordnet. Das letzte Gesamtverzeichnis von 1935 zeigt die Reihenfolge Fd, F-B, Kb, Baj, GlL, Rd. Diese ist bereits seit dem Gesamtverzeichnis 1927 in dieser Art konstant. Sie dürfte daher auch der zeitlichen Verleihungsabfolge entsprechen. Zusätzlich war er noch Bandphilister der Danubia-Rhenania. So hieß vor 1938 die Rhaeto-Danubia, die aber damals noch nicht Mitglied des ÖCV war.

Pauer war auch Ehrenmitglied der Wiener katholischen Pennalien (später MKV) Dürnstein (1923) und Rhaetia und wurde auf dem Friedhof Wien-Neustift begraben.

Werke:

Handbuch der Buchführung bei Bauvereinigungen. Unter besonderer Berücksichtigung auf das Wohnungsfürsorgegesetz vom 22. Dezember 1910, RGBl. Nr 242 und das zu demselben erlassene Statut (1911).
Die Rentabilitätsberechnung bei Bau- und Wohnungsgenossenschaften (1912).
Die Wohnungsfürsorgegesetze nebst einschlägigen Verordnungen (gemeinsam mit Franz von Meinzingen) (1912).
Wohnungsanforderungen und sonstige Wohnungsfürsorge (1920).

Quellen und Literatur:

Verbindungsarchiv Norica (Georg Schmitz).
Noriker-Blätter Nr. 26, Dezember 1936, S. 5f.
Mitteilungsblatt des ÖCV und des ÖAHB 14 (15. 3. 1937), S. 11f.
Enderle-Burcel–Follner, Michaela: Diener vieler Herren. Biographisches Handbuch der Sektionschefs der Ersten Republik und des Jahres 1945. Hg. vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands und der Österreichischen Gesellschaft für Quellenstudien. Wien 1997, S. 333f.