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WHR i.R. Dr. Hans Hierzenberger

WHR i.R. Dr. Hans Hierzenberger

Ehrenmitgliedschaften: Kürnberg

Geboren: 17.06.1878, Ried im Traunkreis (Oberösterreich)
Gestorben: 12.04.1970, Linz
Mitglied des Bundeskulturrates, Finanzbeamter (w. Hofrat)

Lebenslauf:

Hierzenberger wurde als Sohn eines Landarbeiters geboren. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er 1898 das Benediktinergymnasium in Kremsmünster. Anschließend studierte er an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1906). als Werkstudent. Um sich das Geld für das Studium zu verdienen, unterrichtete er nebenbei am privaten Gymnasium der Krupp-Werke in Berndorf.

Mit 1. Januar 1906 trat Hierzenberger in den Dienst der k. k. Finanzdirektion für Oberösterreich in Linz. In den folgenden Jahren durchlief er eine übliche Beamtenlaufbahn, war nach dem Weltkrieg in der Abteilung für die Zollverwaltung tätig und erreichte bis zum Anschluß den Rang eines Oberfinanzrates. 1923 wurde er in der nunmehrigen Finanzlandesdirektion stellvertretender Disziplinaranwalt und ab 1927 dann Disziplinaranwalt. Der Titel Hofrat wurde ihm 1935 verliehen, und er wurde Leiter der Abteilung I.

Seit 1926 war Hierzenberger Ersatzmitglied des oberösterreichischen Landesschulrates, ab 1936 als Vertreter der Elternschaft dann dort Mitglied. 1934 wurde er für die Gruppe „Eltern und Erziehungswesen“ Mitglied des Bundeskulturrates. Diesem gehörte er dann vom 1. November 1934 bis zum 12. März 1938 an. Ab 1935 war er auch Mitglied der Landesleitung der Vaterländischen Front. Nach dem Anschluß im März 1938 wurde Hierzenberger zuerst beurlaubt, dann vorzeitig in den Ruhenstand versetzt. 1945 wurde er rückwirkend zum 1. Juli 1938 zum w. Hofrat ernannt.

Hierzenberger war musisch sehr begabt. Vor 1938 war er im Vorstand des Christlich-deutschen Gesangsvereins. 1945 gründete er den Bruckner-Chor, darüber hinaus war er von 1946 bis 1957 Präsident des Bruckner-Bundes. In diesen Jahren organisierte und leitete er zahlreiche Veranstaltungen zum Gedenken an Anton Bruckner (AW EM)

Quellen und Literatur:

Slapnicka, Harry: Oberösterreich. Die politische Führungsschicht 1918 bis 1938 (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs 3). Linz 1976, S. 127f.
Enderle-Burcel, Gertrude: Christlich–ständisch–autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Staatsrates, des Bundeskulturrates, des Bundeswirtschaftsrates sowie des Bundestages. Unter Mitarbeit von Johannes Kraus. Hg. vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands und der Österreichischen Gesellschaft für Quellenstudien. Wien 1991, S. 101f.
Polgar, Michael: 100 Jahre K. Ö. St. V. Kürnberg 1900–2000. Wien 2000, S. 194f.