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Univ.-Prof. Dr. P. Isnard Wilhelm Frank , OP

Univ.-Prof. Dr. P. Isnard Wilhelm Frank , OP

Urverbindung: Franco-Bavaria (05.05.1961)

Geboren: 25.09.1930, Wiblingen bei Ulm (Baden-Württemberg)
Gestorben: 13.10.2010, Wien
Universitätsprofessor (Mittlere und Neuere Kirchengeschichte), Ordenspriester (OP)

Lebenslauf:

Frank wurde als Sohn eines Korbmachermeisters geboren und auf den Namen Wilhelm getauft. Er besuchte zuerst die Realschule in Ulm, dann das Gymnasium in Ehingen (Alb-Donau-Kreis), wo er 1950 das Abitur ablegte. Danach begann er mit dem Studium an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen, das er in München fortsetzte. 1953 trat er in den Dominikanerorden ein (süddeutsch-österreichische Provinz) und nahm den Ordensnamen Isnard an (nach dem hl. Isnard von Chiampo, einem Gefährten des hl. Dominikus).

Am 14. September 1954 legte Frank die einfache Profeß ab und setzte sein theologisches Studium an der Ordenshochschule in Walberberg bei Bonn fort. Am 25. Juli 1958 wurde er zum Priester geweiht. Da er im Bereich Ordensgeschichte weiterarbeiten wollte, ging er 1959 nach Wien, um dort ab 1960 das Studium der Geschichte an der Philosophischen Fakultät der Universität (Dr. phil. 1964) zu beginnen, wo er der Franco-Bavaria beitrat (Couleurname Hariolf), deren Verbindungsseelsorger er zeitweise war. Gleichzeitig besuchte er bis 1962 als ao. Mitglied einen Kurs am Österreichischen Institut für Geschichtsforschung.

Von 1965 bis 1972 war Frank Lektor für Kirchengeschichte in Walberberg, Mit 2. Juli 1969 wurde er zum Prior des Dominikanerkonvents in Wien berufen, behielt aber seine Lehrverpflichtung in Walberberg vorerst bei. 1975 habilitierte er sich für Kirchengeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und wurde dort am 18. Juli 1977 zum ao. Universitätsprofessor ernannt.

1979 erhielt Frank einen Ruf als Professor für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte an die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Mainz. Dort blieb er bis zu seiner Emeritierung am 5. Juli 1995, vertrat aber den Lehrstuhl bis zu einer Neubesetzung. In dieser Zeit wohnte er im Dominikanerkonvent Worms. Danach ging er 1998 als Subprior wieder nach Wien zurück, welches Amt er bis 2007 ausübte. 1993 war er an der Gründung des Instituts zur Erforschung des Dominikanerordens im deutschen Sprachraum beteiligt, dessen Leiter er bis zu seinem Tode war. Er wurde in der Gruft der Wiener Dominikanerkirche begraben.

Werke:

(Auswahl)
Der antikonziliaristische Dominikaner Leonhard Huntpichler. Ein Beitrag zum Konziliarismus der Wiener Universität Wien im 15. Jahrhundert (1976; Habilitationsschrift 1975).
Franz von Assisi (1992).
Kirchengeschichte des Mittelalters (1984, 4. Aufl. 1997, letzte Auflage 2008, auch engl., span. und ital.).
Lexikon des Mönchtums und der Orden (2005).

Quellen und Literatur:

Fellner, Fritz–Corradini, Doris A.: Österreichische Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert. Ein biographisch-bibliographisches Lexikon. Wien 2006, S. 128.
„Ich aber werde in Gerechtigkeit dein Angesicht schauen; mich satt sehen, wenn deine Herrlichkeit aufscheint.“ Nachruf auf P. Insard Frank von P. Wolfram Hoyer OP