Wartungsfunktionen

HR Dr. Viktor Trautzl

HR Dr. Viktor Trautzl

Urverbindung: Danubia (13.07.1907)

Geboren: 13.04.1888, Wien
Gestorben: 22.01.1964, Krems (Niederösterreich)
Landtagsabgeordneter (Wien), Mitglied des Rates der Stadt Wien, Gymnasialdirektor

Lebenslauf:

Trautzl wurde als Sohn eines Lehrers und Landesinspektors geboren und begann nach seiner Matura für das gymnasiale Lehramt das Studium der Germanistik und Romanistik an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (Dr. phil.), wo er der Danubia beitrat (Coueurname Buff) und bei der er im Wintersemester 1909/10 Fuchsmajor war. Zeitweise studierte er auch in Paris. Nach Beendigung des Studiums trat er in den Schuldienst. Im Ersten Weltkrieg war er bei der k. u. k. Armee (letzter Dienstgrad: Leutnant der Reserve; Auszeichnung: Signum laudis am Bande).

Neben seinen Schuldienst an der Realschule bzw. dem Realgymnasium in Wien Josefstadt (Albertgasse) betätigte sich Trautzl auch als Kunst- und Theaterkritiker sowie als Rezensent bei der „Reichspost“ und gab einige Studien zu Malern und Schriftstellern heraus. Darüber hinaus engagierte er sich allgemein im Bildungswesen. So wurde er Präsident des Katholischen Schulvereins für Österreich, der in Wien zwei Volksschulen, ein Realgymnasium und eine Lehrerbildungsanstalt unterhielt. Außerdem war er Vizepräsident des Wiener Bildungswerkes und Mitglied des Vorstand der Wiener Urania an. In der 1933 errichteten Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien wurde er stellvertretender Vorsitzender der Hauptstelle Erziehung und Schule.

Diese Funktionen waren offenbar der Grund, daß Trautzl zum Mitglied des Rates der Stadt Wien (entsprach einem Landtag) bestellt wurde, dem er vom 17. Mai 1934 bis zum Anschluß im März 1938 als Vertreter der Kurie Unterricht und Erziehung angehörte. Mit 1. August 1936 wurde er zum Direktor des Realgymnasiums in Wien-Neubau (Kandlgasse) ernannt. Im Zuge des Anschlusses wurde er als Direktor abgesetzt, konnte aber als Lehrer weiter arbeiten. Nach dem Krieg wurde er rehabilitiert und zum Direktor der Realschule bzw. des Realgymnasiums in Wien-Simmering (Gottschalkgasse) ernannt. Er engagierte sich auch für die 1945 gegründete ÖVP und kandidierte für die am 25. November 1945 stattgefundenen Wahlen zum Wiener Landtag bzw. Gemeinderat. Er wurde gewählt und gehörte diesem auf einem Restmandat vom 13. Dezember 1945 bis zum 5. Dezember 1949 an.

Trautzl erhielt den Berufstitel Hofrat verliehen und lebte nach seiner Pensionierung noch einige Jahre in Wien, zog aber dann in seinen letzten Lebensjahren nach Krems, wo er starb und auf dessen Friedhof begraben wurde (9/9/18).

Werke:

(Auswahl)
Aloys Hänisch (1925).
Stillebenmaler Joseph Jost (1926).
Max von Poosch. Leben und Werke (1933).
500 Jahre Wiener Stephansdom (1433–1933) (1933).

Quellen und Literatur:

www.geschichtewiki.wien.gv.at/Wilhelm_Demuth (Abruf 9. 6. 2020)
Seliger, Maren: Scheinparlament und Führerstaat. „Gemeindevertretung“ im Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Funktionen und politische Profile Wiener Räte und Ratsherren 1934–1945 im Vergleich. Wien 2010, S. 372f.