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Dr. Hermann Sinz

Dr. Hermann Sinz

Urverbindung: Austria Innsbruck (04.11.1931)

Geboren: 04.05.1912, Bregenz
Gestorben: 15.03.1944, in Baryssau (russ. Borissow, Weißrußland) kriegsgerichtlich erschossen
NS-Opfer, Gerichtsassessor
Politische Haft: 1944 in Baryssau (Borissow)

Lebenslauf:

Sinz absolvierte nach der Volksschule das Gymnasium in Bregenz, wo er bei der katholischen Pennalie Kustersberg (später MKV) aktiv war. Nach der Matura begann er das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. iur.), wo er der Austria beitrat (Couleurname Mausi).

Nach dem Studium blieb Sinz bei Gericht und wurde nach dem Anschluß Gerichtsassessor. In der Folge wurde er zu Deutschen Wehrmacht (Panzerabwehrtruppe) eingezogen (Auszeichnungen: Eisernes Kreuz II. Klasse, Infanterie-Sturmabzeichen). U. a. war er in Frankreich eingesetzt und bekam dort Kontakt mit dem Widerstand. Nach der Versetzung an die Ostfront flog das im Oktober 1943 auf.

Sinz kam vor ein Feldgericht, wo ihm Äußerungen vorgeworfen werden, wie „Hitler kann trotz größter Anstrengungen den Krieg nicht mehr gewinnen“ oder „Der Untergang des Dritten Reiches und das Ende des Nationalsozialismus ist die einzig mögliche Rettung Österreichs“. Er wurde daher am 24. November 1943 in der weißrussischen Stadt Witebsk wegen „Defaitismus und Wehrkraftzersetzung“ zum Tode durch Erschießen verurteilt. In der Folge wurde er nach Borissow überstellt und knapp vier Monate später, nachdem mehrere Gnadengesuche abgelehnt wurden, hingerichtet.

In seinem Abschiedsbrief an seiner Frau heißt es u. a. „Laßt mir im Gedenken Gerechtigkeit widerfahren!“ Sinz wurde dort beigesetzt.

Quellen und Literatur:

Austrier-Blätter Nr. 15, 1946, S. 81f.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 324.